Mein Lebenslauf

Die Technik hatte es mir schon damals angetan .Gerne erinnere ich mich daran, als mein Vater die erste elektrisch Bohrmaschine nach Hause gebracht hat, ein Monstrum von einer Maschine, viel zu groß für meine Bubenhände .Ungehindert dessen bohrte ich überall Löcher, auch dort, wo es nicht erwünscht war. Später sind wir in die Großstadt Wien übersiedelt, in eine alte stillgelegte Gießerei. Ich war in meinem Element, wenn ich alle Winkel der alten Hallen erforschte.
Nach einer nicht gerade strahlenden Matura ging es auf die TU Wien, Maschinenbau war mein Fach .Ich blühte auf. Vergessen war die mühsame Gymnasiumszeit.
Auf der TU gab es neben viel Theorie auch praktische Übungen .Dabei habe ich meinen Professor zur Verzweiflung gebracht, denn Übungsstücke, für die eine ganze Woche vorgesehen war, erledigte ich in zwei Tagen.
Mein handwerkliches Geschick kam mir da zu Gute.
In dieser Zeit waren Stahl und Eisen meine Materialien. Mit meinem Bruder haben wir Aluminium gegossen, geschweißt ,gelötet , an der Drehbank und Fräsmaschine gearbeitet und vieles andere mehr. Auch zum Leidwesen unserer Mutter ,die im ganzen Haus mit Stahlspänen und Schmieröl zu kämpfen hatte.
Nach dem Studienabschluss war ich in der LKW Branche, berufstätig – vorerst im Reparaturgeschäft und dann im Vertrieb als Geschäftsführer und Chef einer sehr erfolgreichen Mannschaft.

Das ist jetzt mehr als 30 Jahre her, und die Liebe zum Holz wächst immer noch, so sehr , dass ich mir sogar einen kleinen Wald gekauft habe, den ich mit Begeisterung ,viel Mühe und Schweiß pflege. Alles Nadelholz ernte ich nun selbst.
Meine Werkstätte habe ich in einem mittelalterlichen Kellergewölbe eingerichtet und heute mit modernen präzisen Maschinen ausgestattet. Diese Werkstätte wurde für mich zu einem Rückzugsort und Raum der Entspannung nach stressigen Arbeitstagen zur Zeit meiner Berufstätigkeit.
Am Tag meiner Pensionierung mit 65 habe ich mein Handwerksgewerbe angemeldet und bin sozusagen Jungunternehmer.
Ich habe Freude Besonderes oder auch Alltägliches aus Holz zu schaffen, will aber auch in kleinen Seminaren in meiner Werkstätte mein Wissen weitergeben. Es ist faszinierend, sich mit dem technischen Background und Wissen einem Handwerk zu widmen, alles in Frage zu stellen und neue Ideen zu verwirklichen .Und das aus einem Werkstoff der fühlt und atmet.
Und noch etwas: Es tut gut Anerkennung für ein besonders gelungenes Stück zu ernten.